Seit die Formel 1 nach Zandvoort zurückkehrte und die 36-jährige Periode ohne einen niederländischen Grand Prix endete, gewann auf der Bahn in Nordholland nur einer: Max, Max, Max, Super Max – so geht einer der Verstappen-Schlager, mit dem sie hier die Dünenlandschaft beschallen. Ob der Weltmeister in diesem Jahr den vierten Heimsieg seit 2021 wird einfahren können, muss jedoch bezweifelt werden.
Im Startplatzrennen am Samstagnachmittag belegte der 26-Jährige nur den zweiten Platz. Zum vierten Mal in Folge verlor er das Qualifying. Das war Verstappen zuletzt in der Saison 2022 passiert. Die Pole-Position auf dem 4,26 Kilometer langen Dünenkurs sicherte sich McLaren-Pilot Lando Norris in 1:09, 673 Minuten – zum dritten Mal in diesem Jahr. Verstappen fehlten 0,356 Sekunden auf den Briten. Dritter wurde Norris’ McLaren-Kollege Oscar Piastri, der 0,499 Sekunden zurücklag.
Der Rheinländer Nico Hülkenberg, für den die Sause auf der zweitkürzesten Bahn des Jahres ebenfalls eine Art Heimspiel ist (sein Heimatort Emmerich liegt zwei Autobahnstunden entfernt), erreichte im Haas Platz 14.
„Max wird einen guten Kampf bieten“
„Gar nicht so schlecht“ sei der zweite Platz, sagte Verstappen im Anschluss. „Im gesamten Qualifying hat uns ein bisschen Tempo gefehlt. Es war auch wirklich schwierig mit dem Wind.“ Und die Siegchancen? „Ich werde alles geben“, sagte der Niederländer. „Aber wenn du im Qualifying mehr als drei Zehntel Rückstand hast, musst du realistisch bleiben.“
Ein günstiger Startplatz ist wichtig in Zandvoort. Im Dünengeschlängel fallen Überholmanöver schwer, die erwartete Boxenstrategie sieht nur einen Servicehalt vor und bietet folglich wenig Spielraum. Pole-Mann Norris wollte Verstappen noch nicht abschreiben: „Max war das ganze Wochenende über ziemlich schnell“, sagte er. „Ich weiß, dass wir ihn heute erwischt haben, aber er ist immer noch Zweiter, und er wird einen guten Kampf bieten. Noch dazu bei seinem Heimrennen.“
Zumal Norris, der zum vierten Mal in seiner Grand-Prix-Karriere auf Startplatz eins raste, noch nie von der Pole gewann. Zuletzt kam er am Start in Ungarn nicht in die Gänge, Piastri überholte ihn und gewann das Rennen. Will Norris in Zandvoort siegen und den Rückstand auf Verstappen in der Meisterschaft verkürzen, muss er seine Startschwierigkeiten in den Griff bekommen.
Im Finale um die Pole entwickelte sich ein Schlagabtausch zwischen dem McLaren-Duo und Verstappen. Norris vor Piastri und dem Weltmeister, so stand es nach dem ersten Schuss. Sie würden es unter sich ausmachen. Schnell zur Box und frische Gummis aufziehen lassen. Das Trio hatte noch genügend weich-gemischte Pirellis im Schrank. „Checkt meinen Unterboden“, funkte Verstappen auf dem Weg zurück, „in Kurve 13 bin ich etwas weit rausgekommen.“
Neuerdings muss er sich mächtig strecken, um gegen die erstarkten McLaren-Piloten zu bestehen. Die Uhr lief ab, 100 Sekunden verblieben, da setzte Verstappen an zum finalen Versuch. Tatsächlich: Erster! Kurz glaubten seine Fans, es würde doch noch etwas mit der Pole. Sie hatten höchstens zweimal geblinzelt, da raste Norris über die Linie und schnappte seinem WM-Rivalen den besten Startplatz doch noch weg.
„Das Auto brennt, spring raus!“
Die Qualifikation mussten die Piloten ohne viel Fahrpraxis aufnehmen. Das am Mittag auf eine Stunde angesetzte freie Training musste für Räum- und Reparaturarbeiten wegen eines Unfalls 44 Minuten lang gestoppt werden. Williams-Pilot Logan Sargeant geriet ausgangs der Hugenholtz-Steilkurve mit den rechten Rädern auf die vom Regen nasse Wiese neben der Piste. Er verlor die Kontrolle, schleuderte rücklings in die Barriere.
“The car is on fire, jump out!” The command center radioed the American into the cockpit. The sergeant escaped unhurt, but his company car was left in a partially burnt pile of wreckage beyond repair before qualifying.
Sergeant may be recalled after his latest crash ahead of next week’s Grand Prix at Monza, as whispers began shortly after. Mick Schumacher is considered a possible replacement. The 25-year-old’s hopes of joining Alpine next season were dashed on Friday.
The French have announced the signing of 21-year-old Australian Jack Doohan. Schumacher remains vaguely confident of a regular place at the Sauber next year. At least he could gain valuable driving experience for Williams. Team boss Vols said he didn’t want to make an emotional decision at first.
When the first stage of qualifying began at Zandvoort, it remained dry, with a North Sea breeze blowing away the afternoon cloud cover and the thermometer showing an air temperature of 24°C. Six degrees higher than during training. Hulkenberg barely made it into the second round, with Daniel Ricciardo (Race Bulls), Esteban Ocon (Alpine) and the two Sauber drivers Valtteri Bottas and Guanyu Chow all eliminated.
“Is there still rain in the air?” He heard on the radio at the beginning of the second part. “That’s right,” he got the reply. So it is impossible to make further improvements before going out and showering. Although it turned out to be a false caution, two key drivers missed out on a place in the final race for pole. Carlos Sainz (Ferrari) and reigning world champion Lewis Hamilton (Mercedes) only managed eleventh and twelfth. Yuki Tsunoda (Racing Bulls), Hulkenberg and his team-mate Kevin Magnussen were also eliminated.
Sunday’s Grand Prix (3pm on FAZ Live Ticker for Formula 1, RTL and Sky) includes 72 laps (306 kilometres). But the big Verstappen party is in danger of being cancelled, and not just because of an unfavorable starting position. Visitor interest in North Holland is waning. Getting to the beach town is difficult and prices are steep. The future of the Oranje-Sause is secure until next year, but it is at risk.